Ausbildungsbetriebe

Im Jahr 2004 setzte das deutsche Bäckerhandwerk knapp 12 Milliarden Euro um und gehört mit 275.000 Beschäftigten zu den bundesweit bedeutendsten Handwerkszweigen. Qualität, Frische und Produktvielfalt, sowie verbrauchernahe Serviceleistungen zeichnen unsere handwerklichen Bäckereien aus. Mit einem Marktanteil von ca. 50% halten diese ihre führende Position auf dem Backwarenmarkt, trotz des harten Wettbewerbs.

Gleichwohl verzeichnen die Handwerksbäcker einen anhaltenden Konzentrationsprozess: Seit den fünfziger Jahren ist die Zahl der Betriebe von über 55.000 allein im alten Bundesgebiet auf derzeit rund 17.000 im gesamten Bundesgebiet zurückgegangen. Damit einher geht ein nachhaltiger Strukturwandel, bedingt durch den Einsatz moderner technischer Anlagen in der Backstube sowie veränderten Verbrauchergewohnheiten.

Handwerkliches Können ist nach wie vor Grundlage für das erfolgreiche Betreiben einer Handwerks-Bäckerei, doch durch den Einsatz von Maschinen ist der Beruf auch für Frauen attraktiv. Ein Viertel aller Bäckerlehrlinge ist heute weiblich.

Zwar wird die Bedeutung der Filialbetriebe des Bäckerhandwerks auch in Zukunft weiter zunehmen, aber die traditionellen Bäckereien mit nur einer Produktions- und Verkaufsstätte haben wegen ihrer Nähe zum Kunden gute Chancen, durch eine besondere Profilierung und durch eine schnelle Reaktion auf die ständig neu entstehenden Verbraucherwünsche wirtschaftlich erfolgreich zu sein.

Neben guter Bezahlung und Krisensicherheit bietet das Bäckerhandwerk hervorragende berufliche Perspektiven. Nach einer Ausbildungszeit von 3 Jahren stehen viele Möglichkeiten offen.


Ausbildung zum Bäcker/in

Der Beruf
Der Bäckerberuf ist kreativ, vielseitig und bietet gute Zukunftschancen: Sie kneten täglich mit ihren Händen herzhafte Teige, holen knusprige Brote und Semmeln aus den Öfen und backen köstliche Kuchen und Torten. Teamarbeit wird groß geschrieben, denn bei vielen Produkten greifen die Arbeitsschritte buchstäblich Hand in Hand. Durch den Einsatz von Maschinen ist der Anteil schwerer körperlicher Arbeit deutlich zurückgegangen. Ein Grund, warum immer mehr Frauen den Bäckerberuf erlernen: etwa ein Viertel aller Bäckerlehrlinge sind heute weiblich. Ihr Arbeitstag beginnt meist zwischen zwei und vier Uhr morgens und endet gegen Mittag. Sommer wie Winter hat man somit noch genügend Freizeit bei Tageslicht.

Die Ausbildung
Die abwechslungsreiche Ausbildung dauert drei Jahre, kann aber bei guter Vorbildung oder besonders guten Leistungen auch verkürzt werden. Durch regelmäßigen Berufsschulunterricht und die überbetriebliche Ausbildung wird die praktische Ausbildung in der Backstube ergänzt. Dadurch werden sowohl die richtigen handwerklichen Fähigkeiten und Rezepturen für die Herstellung einer großen Vielfalt von Backwaren vermittelt als auch theoretische Grundlagen in Warenkunde, Betriebswirtschaft und Lebensmittelhygiene.

Die Anforderungen
Die überwiegende Anzahl der Betriebe stellt jedoch nur Auszubildende mit einem Schulabschluss ein, aber eine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung ist nicht vorgeschrieben. Ein guter Hauptschulabschluss oder ein mittlerer Bildungsabschluss (Realschule) sind wünschenswert, aber auch Auszubildende mit Abitur sind gern gesehen und können mit einer verkürzten Ausbildungszeit rechnen.

 

Die Ausbildungszeit zum Bäckerei-Fachverkäufer bzw. zur Bäckerei-Fachverkäuferin beträgt ebenso 3 Jahre.


Fachverkäufer/in

Der Beruf
Im Gegensatz zu Backshops oder Großbäckereien sind Handwerksbäckereien Fachgeschäfte, die hochwertige Produkte aus eigener Herstellung verkaufen und somit sind die Ansprüche der Kunden an einen freundlichen und kompetenten Verkauf sehr hoch.

Die Ausbildung
Die Ausbildung zum/zur Bäckereifachverkäufer/in (Fachverkäufer/in im Nahrungsmittel-handwerk/Schwerpunkt Bäckerei) ist anspruchsvoll und abwechslungsreich. Im Betrieb lernen die Auszubildenden umfangreiche Warenkunde, das Führen von erfolgreichen Kundengesprächen und Grundlagen des Lebensmittelrechts. Das Zubereiten von leckeren Snacks gehört genauso zu den Aufgaben wie das Dekorieren und Verpacken der hauseigenen Waren. Die Geschicklichkeit beim Schneiden von Torten und Kuchen wird täglich erprobt und das Kopfrechnen wird geschult. Schaufensterdekoration, Plakatschreiben und das Einräumen von Backwarenbuffets sind fester Bestandteil der Ausbildung. Durch regelmäßigen Berufsschulunterricht und die überbetriebliche Ausbildung wird diese praktische Ausbildung im Betrieb ergänzt.

Die Anforderungen
Gute Kenntnisse im Kopfrechnen, Spaß am Umgang mit Menschen, ein gepflegtes Erscheinungsbild und ein sicheres und freundliches Auftreten sind Grundvoraussetzungen. Ein Hauptschulabschluss oder ein mittlerer Bildungsabschluss sind wünschenswert.

 

Berufliche Perspektiven nach der Ausbildung:

Selbständige/r Bäckermeister/in
Fachhochschulzugang: seit 01.06.2006 wird in Bayern besonders qualifizierten Absolventen der Meisterprüfung der fachgebundene Zugang zu den bayerischen Fachhochschulen eröffnet. 

Betriebsleiter/in

Fachlehrer/in an einer Bäckerfachschule

Technische/r Betriebsberater/in

Brotprüfer/in

Lebensmittelingenieur/in

Tipps für Interessierte

Wir empfehlen eine „Schnupperlehre“, ein 1-4 wöchiges Praktikum, beispielsweise in den Schulferien. In dieser Zeit bekommt man einen guten Eindruck von den Anforderungen und Aufgaben, die zum Alltag in einer Handwerksbäckerei gehören.